Bei der zurückliegenden Frühjahrsversammlung des Speyerer Katholikenrates am letzten Märzwochenende in Maria Rosenberg hatte sich das höchste Laiengremium die Behandlung einer umfangreichen Tagesordnung vorgenommen. Ganz oben stand nochmals das Thema Missbrauch mit einer ersten Bilanz zu der Stellungnahme „Strukturen verändern – Vertrauen zurückzugewinnen“, die der Katholikenrat im Nachgang zu seiner außerordentlichen Vollversammlung am 2. Februar verabschiedet hatte. „Wir erwarten, dass der von der Deutschen Bischofskonferenz vorgeschlagene synodale Weg zu konkreten Ergebnissen und spürbaren Veränderungen führt“, so Luisa Fischer, Vorsitzende des Speyerer Katholikenrates,
Der Katholikenrat wolle sich jedoch auch selbst bereits mit ganz konkreten Schritten auf den Weg machen, ergänzt Luisa Fischer. So beschloss das Gremium in Maria Rosenberg eine Präventionsschulung für alle Mitglieder des Rates. „Wir wollen damit eine Art Vorbildfunktion übernehmen, zeigen, dass wir alle Verantwortung tragen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor Missbrauch.“ Zudem wird es in der zweiten Jahreshälfte ein neues Veranstaltungsformat geben, mit dem der Katholikenrat mit möglichst vielen Menschen über das Thema Missbrauch ins Gespräch kommen will –auch an ganz alltäglichen Orten wie dem Wochenmarkt oder einem Biergarten. Eine Arbeitsgruppe werde zeitnahe hier konkrete Vorschläge machen, so Luisa Fischer. Auf jeden Fall wird der Katholikenrat am 15. September auf dem Diözesan-Katholikentag in Kaiserslautern vertreten sein, um mit Besuchern über die Stellungnahme des Katholikenrates zum Thema Missbrauch und Konsequenzen für die katholische Kirche ins Gespräch zu kommen.
Ein wichtiger Punkt der Vollversammlung war auch die Beratung eines beschlussfähigen Entwurfs zu einer neuen Satzung des Katholikenrates. Hintergrund sind die sich verändernden kirchlichen Strukturen und die anstehende Gründung einer Diözesanversammlung, eines synodalen Gremiums mit allen diözesanen Räten und den Unterschiedlichen Berufsgruppen unter einem Dach. Hier Zusammensetzung und Aufgabenfelder des Katholikenrates festzuschreiben, sei Aufgabe der neuen Satzung, so Luisa Fischer. Bevor die Satzung verabschiedet wird (bei der Vollversammlung am 19. Oktober), gibt es noch eine Abstimmungs-Phase unter den Mitgliedern des Katholikenrates und ein Gespräch mit Bischof Karl-Heinz Wesemann, der die neue Satzung bestätigen muss und in Kraft setzt. Eine der wesentlichen angestrebten Veränderungen wurde in Maria Rosenberg bereits deutlich: Der Katholikenrat soll in Zukunft von einem Vorstandsteam geleitet werden.
Den Studienteil der Frühjahrs-Vollversammlung hatte der Sachausschuss Globale Verantwortung des Katholikenrates vorbereitet – und ihn unter das Thema Schöpfungsverantwortung gestellt.
Text: Norbert Rönn