Die Erhaltung der von Gott gegebenen Lebensgrundlagen ist uns Christinnen und Christen aufgetragen. Papst Franziskus benennt in der Enzyklika Laudato si’ klar und deutlich, was für ein Leben im Einklang mit der Schöpfung wichtig ist, und er mahnt permanent Kirche und Welt, mehr Verantwortung für Ökologie und nachhaltige Entwicklung zu übernehmen. Anlässlich des UN-Klimagipfels im September 2019 rief Franziskus zu entschlossenem Handeln auf; das Fenster für eine Veränderung sei noch offen: „Noch haben wir Zeit. Lassen wir nicht zu, dass es sich schließt.“
Die Botschaft ist auch in unserem Bistum angekommen. Generalvikar Andreas Sturm erklärte zum globalen Klimaaktionstag am 20.09.2019: „... ich sehe uns in der Verantwortung, zur Lösung der Klimakrise einen entsprechend großen Beitrag zu leisten.", (der pilger 39/2019, S. 16)
Wir, die Mitglieder des Katholikenrates im Bistum Speyer, möchten uns diese dringliche Aufgabe zu Eigen machen und als Vorbild in unser Bistum hineinwirken.
Wir möchten Schöpfungsverantwortung mit ihrer spirituellen, ökologischen und sozialen Dimension übernehmen. Sie soll auf allen Ebenen in unserer Diözese und in den Verbänden mit im Zentrum unseres Denkens, Planens und Handelns stehen. Mit gutem Beispiel möchten wir vorangehen und möglichst viele Menschen im Bistum Speyer als Mitstreitende gewinnen.
Unser achtsamer Umgang mit den von Gott geschaffenen Lebensgrundlagen im persönlichen Alltag soll motivieren, den ökologischen Fußabdruck zu verringern und im Gegenzug den sogenannten ökologischen Handabdruck, d.h. unsere positive Einflussnahme auf die Umwelt, zu vergrößern.
Auch in unserer Arbeit im Katholikenrat möchten wir konsequent diese Maßnahmen umsetzen:
Darüber hinaus wollen wir in den Gremien und Verbänden, in denen wir Mitverantwortung tragen, die ökologische und soziale Auswirkung unseres Handelns kritisch betrachten. Bei Bedarf werden wir in diesen Kreisen Hilfestellung zum Thema Schöpfungsverantwortung vermitteln.
Der Beitritt des Katholikenrates zum Ökumenischen Prozess „Umkehr zum Leben“ möglichst zum Frühjahr 2020 wird vorbereitet.
Weitere Initiativen im Themenfeld Klimagerechtigkeit und Schöpfungsverantwortung werden wir beobachten und je nach Eignung unsere Netzwerkarbeit mit ihnen ausweiten.
Nach dem Inkrafttreten dieser Selbstverpflichtungserklärung werden wir jährlich eine kritische Rückschau halten, inwieweit wir als Gremium die darin genannten Maßnahmen umgesetzt haben. Daran soll sich jeweils ein Ausblick anschließen, in den neue oder geänderte Maßnahmen einfließen können, die sich zum Beispiel aufgrund aktueller Entwicklungen ergeben.
In den Visionsprozess im Bistum Speyer lassen sich mühelos alle Dimensionen von Schöpfungsverantwortung integrieren. Der Aufforderung „Sich mutig den Fragen der Gegenwart stellen und die Zukunft der Gesellschaft kreativ mitgestalten“ (aus: „Segensorte“, Aspekt 2) kommen wir gerne nach.
Ebenso sehen wir uns den „Handlungsempfehlungen zu Ökologie und nachhaltiger Entwicklung für die deutschen (Erz-)Diözesen“ verpflichtet, die die Deutsche Bischofskonferenz im September 2018 beschlossen hat.
(https://www.dbk-shop.de/media/files_public/tfscwijc/DBK_5301.pdf)
„Schöpfungsverantwortung als kirchlicher Auftrag“ lässt sich nur im Zusammenspiel verschiedener Akteure erreichen. Deshalb möchten wir mit der Bistumsleitung ins Gespräch kommen und wünschen uns einen dauerhaften Austausch.
Die Erhaltung der von Gott gegebenen Lebensgrundlagen ist ein Kernbereich kirchlichen Handelns. Wir wollen dieser Aufgabe in unseren Wirkungskreisen mit konkreten Schritten nachkommen. Ressourcenschonendes Handeln im Alltag und in unserer Gremienarbeit soll veranschaulichen, dass sich Schöpfungsverantwortung mit einfachen Maßnahmen und ohne gravierende Einbußen an Lebensqualität verwirklichen lässt - damit gutes Leben für alle möglich wird.